Wer kennt sie nicht; die Kranhäuser am Kölner Rheinauhafen. Sie sind wohl neben dem Dom das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Die einzigartigen Bauwerke prägen das Stadtbild. Kein Wunder sind sie doch der Blickfang am Rheinufer und schon von Weitem sichtbar.
Mit der Umgestaltung des Rheinauhafens sollte ein neues, attraktives Viertel in der Kölner Hafenstadt geschaffen werden. Die Lage ist dafür ideal; direkt am Rhein aber auch in Stadtnähe. Ein Prestigeobjekt wie die Kranhäuser passen da perfekt ins Bild. Mit den Kranhäusern folgte Köln dem europäischen Trend „Signature Building“. Damit bezeichnet man Gebäude, die die Stadtsilhouette bereichern.
Urheber der Hochhäuser sind die BRT Architekten Bothe, Richter und Teherani in Hamburg. Ihre Entwürfe entstanden auf Grundlage eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs im Jahre 1992. Preisträger waren neben Bothe, Richter und Teherani auch Busmann & Haberer, Linster, Schneider-Wessling und Abbing. Die endgültige Form der Hochhäuser wurde in Arbeitsgruppen entwickelt.
Eine städtebauliche Herausforderung, die gleichermaßen
Architekten wie Statiker herausforderte.
Ursprünglich als Stahlfachwerkkonstruktion konzipiert, entschied man sich im Verlauf der Planungen für eine Spannbetonkonstruktion. Da die Bauwerke zudem in einer Erdbebenzone I entstehen sollten, waren aufwendige Untersuchungen zu dynamischen Belastungen notwendig. Das Schwingungsverhalten der Kragarme sollte zudem generell für die Bewohner auf ein Minimum begrenzt werden.
Baubeginn war im Juni 2002 mit einer Pfahl-Platten-Gründung. Unter den Kranhäusern wurden 20 Meter lange und 1,5 Meter dicke Bohrpfähle (64 Stück) eingebaut. Insgesamt 64 Stück davon sollten die Gebäudelasten sichern. Baubeginn für das letzte Kranhaus Nord war im Juli 2008. Eröffnet wurde es im Oktober 2010.
Die besondere Typologie der drei Hochhäuser ist ihre Form.
Kranhäuser nennt man sie, weil sie eine Assoziation zu den historischen Ladekränen darstellen. Die drei Baukörper sind mit dem rechten Winkel in Nord-Süd-Richtung an der Promenade angeordnet. Ihre Höhe beträgt 61 Meter.
Der auskragende Kranarm in Form von zwei fünfgeschossigen Gebäuderiegeln auf einer Höhe von 40 Metern schiebt sich in der Luft Richtung Rhein. Die obere Gesamtlänge beträgt circa 70 Meter, die der auskragenden Geschosse 48 Meter und die Breite insgesamt 33 Meter.
Das Kranhaus Nord beherbergt 133 luxuriöse Eigentumswohnungen mit Blick auf den Rhein. Es unterscheidet sich daher auch in der Bauform durch die sichtbar hervorstehenden Balkone. In den anderen Gebäuden, dem Kranhaus Süd sowie den Kranhaus 1, befinden sich ausschließlich Bürokomplexe.
Sie gelten als beste Adressen für wirtschaftliche Standorte.
Direkt an der Rheinufer-Promenade öffnen sich zwischen den Gebäuden freie Plätze und Wegeflächen. Mehrere Galerien, Restaurants, Cafés und Bars sowie regelmäßige Veranstaltungen laden zum Flanieren in diesem Nobelviertel ein.
Das „Projekt: Kranhäuser Rheinauhafen Köln, Geschäfts- und Wohnhaus“ erhielt 2010 den Kölner Architekturpreis KAP. Das mittlere Kranhaus wurde 2009 in Cannes mit dem „MIPIM-Award“ in der Kategorie „Business Centre“ ausgezeichnet. Übrigens; das wasserdichte Parkhaus Rheinauhafen umfasst 40.000 Quadratmeter und ist mit 1600 Metern Europas längste Tiefgarage.
Bis zu bis zu 1400 Fahrzeuge können hier geparkt werden.
Sie taucht wie ein U-Boot unter dem Rhein. Für die Planung spielte der Hochwasserschutz eine zentrale Rolle. Bei einem Jahrhunderthochwasser läge sie unter Rheinniveau. Um zu verhindern, dass sie aufschwimmt, müsste sie geflutet werden. Mehr dazu könen Sie in den weiterführenden Links nachlesen.
Literatur und weiterführende Links: