Frankfurt am Main
15. März 2014

In Frankfurt war ich Ende September 2013 zum ersten Mal. Als einzige deutsche Stadt verfügt sie über eine Skyline. Für mich ist das Arbeiten dort als Architekturfotografin ein ‚Must do‘ sozusagen.  Die Motive sind vielfältig und der Bogen zwischen historischer Altstadt und modernster Architektur ist spannend. Mein Blick richtet sich allerdings vordergründig auf die Wolkenkratzer.

Als Wolkenkratzer bezeichnet man im allgemeinen

Hochhäuser ab einer Höhe von 100 Metern.

Allein davon stehen in Frankfurt derzeit 31, im Bau befindliche mitgezählt.  Ca. 70 weitere Bauten gibt es dort, die eine Höhe zwischen 50 und 99 Metern aufweisen. Insgesamt hat die Stadt mehr Hochhäuser als das bedeutend größere London. Abgesehen von den Skysrcapern ist die gesamte moderne Architektur Frankfurts sehenswert. Der Mix mit historischen Gebäuden ist nicht immer schön, aber sehr interessant.

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Das Kontrastprogramm schlechthin bildet da natürlich der ‘Römer’. Der bekannteste Platz der Stadt ist ebenso wie die Skyline eines der Wahrzeichen Frankfurts. Die Häuser stammen aus dem 14. Jahrhundert. Da die Stadt 1354 zum Hauptort der Kaiserwahlen erhoben wurde, benötigte man einen neuen Amtssitz, der dem gerecht werden sollte.

Für das neue Rathaus wurden die Bürgerhäuser „Goldener Schwan“ und „Römer“ zusammengelegt und umgebaut. Schließlich sollte der neue Amtssitz ein standesgemäßes Äußeres vorweisen. So entstand u.a. die gotische Halle im Erdgeschoss mit Kreuzrippengewölben.

Später, im Laufe des 16. Jahrhunderts, gewann die Stadt

weiter an Bedeutung und wurde zum Krönungsort ernannt.

Das hatte zur Folge, dass immer mehr Privathäuser um das Rathaus herum erworben und dem Rathauskomplex angegliedert wurden. Der repräsentative Platz wurde Römerberg genannt. Nach dem 2. Weltkrieg lag der Römer in Ruinen und musste zu großen Teilen rekonstruiert werden.

Noch heute gehört er zu den bedeutendsten gotischen Profanbauten Mitteleuropas. Auch eine unschönes Ereignis ist mit dem Römerberg verbunden; 1933 führten nationalsozialistische Studenten dort eine der größten Bücherverbrennungen des Landes durch. Daran erinnert und mahnt heute der Gedächtnisbrunnen auf der Platzmitte.

Heute ist Frankfurt eine moderne Stadt voller Dynamik. Ein unglaublicher Wandel hat sich hier vollzogen. Riesige urbane Flächen werden derzeit umgestaltet, ganz neue Stadtteile werden erschaffen. So entsteht zwischen Messeglände und Zentrum derzeit auf unglaublichen 670.000 qm das Europaviertel; neue Büros, Geschäfte und Wohnungen.

Fast überall in der Stadt wird gebaut.

Die Stadt riecht nach Geld. Einer Studie des Immobiliendienstleisters DTZ zufolge, belegt Frankfurt aktuell den 5. Platz unter den Städten, die  im 1. Halbjahr 2013 weltweit den höchsten Anstieg der Büro-Spitzenmieten verzeichneten.* Ausländische Investoren geben gerne und viel Geld aus, um Frankfurter Immobilien zu erwerben.

Doch hat das alles auch seine Kehrseite; die Mietpreise steigen rasant an, und der Stadt fehlen zunehmend Sozialwohnungen. Auch angestammte Milieus, wie das ehemals so verrufene Bahnhofsviertel sind davon betroffen. Dank entsprechender Clubs und Restaurants wird es immer mehr zum schicken Szeneviertel.

Frankfurt scheint sich als wirtschaftlich starke Stadt zu etablieren. Als eine der führenden globalen Finanzmetropolen hat die zweitgrößte Stadt Hessens ein hervorragendes Image. Als Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) ist sie die Stadt des Euro.

Trotz Weltfinanzkrise stieg die Zahl der Arbeitsplätze stetig an. Gerade einmal 25.699 Menschen von insgesamt 700.000 Einwohnern sind ohne Job. Auch die Verkehrslage der zweitgrößten Stadt Hessens trägt dazu ihr Schärflein bei.

Der Frankfurter Flughafen ist der größte Frachtflughafen des europäischen Festlands.

Der Hauptbahnhof ist der der verkehrsreichste Bahnhof ganz Deutschlands. Dazu kommen am Frankfurter Kreuz die beiden am stärksten befahrenen Autobahnen, und mit Rhein und Main die wichtigsten Binnenwasserstraßen Europas.

Ein Standortvorteil, der sicherlich ein maßgeblicher Grund dafür ist, dass hier jährlich ca. 40 Messen stattfinden. Etwa 2,5 Millionen Besucher frequentieren im Laufe eines Jahres das weitläufige Messeglände.

Doch auch Kunst & Kultur kommen nicht zu kurz. Über 60, zum Teil weltbekannte, Museen zählt man in der Stadt. Darunter die Schirn Kunsthalle und das Städel. Das kulturelle Wahrzeichen Frankfurts ist die Alte Oper. Ob Theater und Oper, Konzerte, Kunstsammlungen und Ausstellungen; das reichhaltige Kulturprogramm auf Spitzenniveau  begeistert Publikum aus aller Welt.

Wer gerne shoppen geht, ist in Frankfurt genau richtig. Hier gibt es Deutschlands umsatzstärkste Einkaufsstraße; die Zeil. Täglich bewegen sich eine halbe Million Besucher durch diese Shoppingmeile. Alle großen Kaufhäuser und Ketten sind dort angesiedelt.

Das Highlight ist die erst kürzlich neueröffnete Zeilgalerie.

Schon die futuristische Architektur des Gebäudes ist absolut sehenswert. Hinzu kommt, dass sie einen der schönsten Blicke auf die Skyline ermöglicht. Die Aussichtsplattform ist für Interessierte kostenlos zugänglich, und täglich von 10.00 – 22.00 Uhr geöffnet. Gleich neben der Zeilgalerie befindet sich das MyZeil Einkaufscenter. Der beeindruckende Massivbau mit frei geformter Stahl-Glas-Konstruktion beherbergt u.a. Europas größte Rolltreppe.

Wer seine Freizeit draußen verbringen möchte, kann dies wunderbar am Mainufer tun. Museen, Gastronomie, herrliche Grünanlagen, Bootsfahrten und ein Hafen laden zum Entspannen ein. Bei schönem Wetter ist hier einiges möglich, und nebenbei hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt.

Das war nun mein kleiner Blick über Frankfurt, die Stadt mit Weltflair. Wer sie noch nicht gesehen hat, dem kann ich nur sagen; sie ist eine Reise wert. Ich habe viel erlebt, entdeckt und vor allem fotografiert. Ausgehend von meiner Unterkunft, dem Hotel Victoria im Bahnhofsviertel, habe ich drei ganze Tage lang die Umgebung erkundet, meist zu Fuß. 2156 Fotos habe ich dabei gemacht. In erster Linie habe ich die Skysraper abgelichtet. Die Fotos zu Frankfurt finden Sie hier::

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