Edinburgh, schönste Stadt Europas
26. August 2014

Edinburgh so heißt es, sei eine der schönsten Städte Europas. Entsprechend hoch waren bei mit Vorfreude und Erwartung. Ich wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil.

Doch was macht diese Stadt so einzigartig, so mitreißend? Ist es die Lage am Meer? Die ruhmreiche Historie oder die so besondere Architektur? Sind es die vielen kulturellen Angebote, die Herzlichkeit der Schotten oder doch die unzähligen Sehenswürdigkeiten? Ich finde, es ist einfach alles …

Geschichte

Edinburgh entstand – ausgehend von Edinburgh Castle – ungefähr im 11. Jahrhundert. Verlässlich weiß man dies nicht. Im 13. Und 14. Jahrhundert wurde die Stadt mehrfach belagert, angegriffen und teilweise zerstört.

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts erholte sich Edinburgh wieder. Die Stadt gewann nun zunehmend an Bedeutung und ist seit 1437 die Hauptstadt Schottlands.

Die erste 1450 erbaute Stadtmauer umfasste ein relativ kleines Gebiet; die heutige Old Town. Mit steigender Einwohnerzahl wurde der Wohnraum jedoch immer knapper. So begann man dicht an dicht Häuser mit bis zu 12 Stockwerken zu errichten.

Dazwischen lagen die sogenannten Closes. Das waren Gassen, so schmal, dass man in der Mitte stehend beide Seiten berühren konnte. Die hohen Bauten ließen kaum Sonnenlicht durch. Verrauchte Pubs, Bordelle und kleine Handwerkerläden, Abfall, Fäkalien und darin wühlende Tiere prägten das Bild. Keine schöne Vorstellung …

Edinburgh heute

Machen wir einen Zeitsprung. Ca. 650 Jahre später ist Edinburgh mit mehr als 580.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes.

Ein dichtes Verkehrsnetz erleichtert das tägliche Leben. Mehr als 2000 Fahrer transportieren in ungefähr 650 Bussen die unzähligen Menschen im Minutentakt durch die weitläufige Stadt.

Die besten Universitäten des

Landes sind hier zu finden.

Studenten vieler Nationen bevölkern die Straßen. Die Pubkultur inklusive schottischer Livemusik ist reichhaltig. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei; von elegant bis urgemütlich und historisch.

An vielen Ecken finden sich die unverzichtbaren Dudelsackspieler. Geduldig und ohne ihr Spiel zu unterbrechen stehen sie für Touristenfotos zur Verfügung.

Die ruhmreiche Geschichte der Stadt spiegelt sich in unzähligen Sehenswürdigkeiten wider. Edinburgh Castle, Arthur’s Seat, Holyrood Palace, Scotland National Galleries und Calton Hill sind nur einige davon.

Die Old Town ist eindeutig das bekannteste und meistfrequentierte Ziel von allen. Die von Ost nach West verlaufende Princess Street trennt Old und New Town voneinander und bildet den Mittelpunkt der Stadt.

So sieht man auf der einen Seite die moderne Haupteinkaufsmeile und auf der anderen die historische Altstadt. Beide Teile gehören seit 1996 zum Weltkulturerbe – zu Recht.

New Town

Überwiegend klassizistische Gebäude des späten 18. Und 19. Jahrhunderts prägen das Bild der Straßen. Viele der bedeutendsten Architekten entwarfen damals unter Leitung von James Craig die Bauten des neu entstehenden Stadtteils. Wer shoppen möchte, ist hier genau richtig. Mit Blick auf Edinburgh Castle lässt es sich ausgedehnt bummeln.

Klassische britische Markengeschäfte, Luxusboutiquen, typisch schottische Läden, die wunderschönen Kaufhäuser Jenners und Harvey Nichols mit seinen 5 Etagen oder auch die Princess Mall sowie St. James Center bieten genügend Auswahl.

Old Town

Wer sich eher der Historie Edinburghs zuwenden möchte, wechselt einfach die Straßenseite. Old Town ist umwerfend, der erste Blick darauf unvergesslich.

Gleich hinter den Princess Street Gardens reihen sich historische Gebäude eng aneinander und ergeben ein wunderschönes Panorama. An diesem mittelalterlichen Anblick kann man sich nicht sattsehen.

Beginnend am Edinburgh Castle erstreckt sich der älteste Teil der Stadt bis Holyrood Palace. Die Royal Mile ist das Herz der Old Town.

Sie besteht aus mehreren Straßen; Castle Esplanade, Castlehill, Lawnmarket, High Street, Canongate und Abbey Strand. Einmal darin eingetaucht, wird man immer tiefer hineingesogen.

Die ungewöhnlich hohen Häuser, historische Pubs und mittelalterliche Gassen prägen den einzigartigen Charakter der Altstadt. Es fühlte sich für mich an wie ein Zeitsprung.

Die vielen Busse und Cabs passen so gar nicht in dieses Bild hinein. Mitunter wünschte ich mir, man hätte die ein oder andere Straße für den Verkehr gesperrt.

Kunst

Für Künstler*Innen und Kunstinteressierte ist Edinburgh ebenfalls von besonderer Bedeutung. Einmal jährlich findet das weltgrößte Kunstfestival Fringe statt.

Museen und Galerien bieten ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm. Aufgrund des wirklich großen kulturellen Angebots der Stadt sollte man sich bestenfalls vor Antritt der Reise einen Überblick verschaffen. Sonst ist man je nach Urlaubsdauer schnell überfordert.

Die Scottish National Galleries sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Eine aus meiner Sicht unverzichtbare Ausstellung findet zurzeit in der Queen‘s Gallery statt; Leonardo da Vinci.

Klein aber fein finde ich auch das Museum of Childhood auf der High Street. Es ist leicht zu übersehen. Etwas unscheinbar kommt es daher und lässt nicht unbedingt vermuten was sich dahinter verbirgt.

Kinderspielzeug und andere Utensilien unterschiedlichster Epochen gibt einen nostalgischen Einblick in die jeweilige Kindheit. Die ältesten Exponate sind aus dem 18. Jahrhundert, die jüngsten aus heutiger Zeit.

Portobello

Wer eine Pause vom Trubel der Stadt braucht, kann sich am Strand erholen. Nicht weit vom Zentrum entfernt liegt der Vorort Portobello. Einen prächtigen Boulevard darf man hier nicht erwarten. Doch es hat den besonderen Charme britischer Seebäder vergangener Zeiten. Ich fand es sehr malerisch.

Der etwas mehr als drei Kilometer lange Sandstrand ist sauber. Alternativ zur quirligen Innenstadt lässt sich auch hier direkt am Meer Urlauben.  Hotels und Pensionen bieten Übernachtungsmöglichkeiten an. Mit dem Bus ist Edinburghs Zentrum in ca. 15-20 Minuten erreichbar.

Mein Fazit

Edinburgh ist definitiv nicht nur eine der schönsten Städte Europas. Es ist die Allerschönste überhaupt und man sollte sie gesehen und erlebt haben.

Für eine ausreichende Erkundung braucht man mindestens 10 Tage. Wer sie wieder verlässt, wird Liebeskummer und Trennungsschmerz empfinden. Der einzigartige Charme Edinburghs lässt einen so schnell nicht los.

An keinem Ort dieser Welt habe ich so herzliche, hilfbereite und offene Menschen kennengelernt wie hier. Für ihre warmherzige Gastfreundschaft sind die Schotten ja bekannt. Wer über ausreichende Englischkenntnisse verfügt und keine Berührungsängste hat wird sich in ihrer Gesellschaft ausgesprochen willkommen und wohl fühlen.

Mein Tipp für Ihre Reise dorthin; einfach rein ins schottische Leben …

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